Die AWO Bonn/Rhein-Sieg schließt zum Jahresende eine Intensivgruppe in Siegburg, in der aktuell noch acht belastete junge Frauen betreut werden.
Sie erhalten nach Angaben der AWO neue Angebote. Wegen des Fachkräftemangels und der damit einhergehenden Fluktuation sei eine stabile und zuverlässige Betreuung der jungen Frauen nicht sichergestellt. Die Gruppe sei aus diesen Gründen seit Jahren unterbesetzt, der häufige Personalwechsel bringe permanent Unruhe in die betreute Wohngruppe.
In betreuten Wohngruppen leben Menschen, die im Lebensalltag unterschiedlich intensiver Betreuung bedürfen. In Intensivgruppen muss für jede Bewohnerin eine Fachkraft zur Verfügung stehen, die jungen Frauen dort werden rund um die Uhr betreut. „Verlässt eine Mitarbeiterin die Einrichtung und kann nicht unmittelbar ersetzt werden, müssen wir sofort einen Betreuungsplatz streichen“, erklärt Katja Ruiters, Betriebsleiterin der Intensivgruppe. „Und da wir keine anderen Gruppen dieser Art betreuen, haben wir auch keine Strukturen, um den Fachkräftemangel anderweitig aufzufangen.“
Katja Ruiters zeigt großes Verständnis für die Sorgen der Bewohnerinnen. „Es ist natürlich nicht schön, sein Umfeld zu verlassen, aber mit rund einem halben Jahr Vorlauf haben wir jetzt ausreichend Zeit, zusammen mit den zuständigen Behörden einen Ersatz anzubieten, der den individuellen Bedürfnissen jeder einzelnen jungen Frau entspricht – und ein stabiles Lebensumfeld gewährleistet.“ Ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt rund vier Monate. Die AWO habe die jungen Frauen schnellstmöglich informiert. „Wir sind selbstverständlich im Gespräch mit ihnen und den Mitarbeiterinnen“, so die Betriebsleiterin. Alle Mitarbeiterinnen können in anderen Einrichtungen weiter beschäftigt werden. Es werde niemand entlassen.