Sozialdezernentin Heike Jüngling dankt den Helferinnen und Helfern der Tafel Königswinter.
Die Rheinische Provinzial-Basalt- und Lavawerke (RPBL) haben der Tafel in Königswinter 5.000 Euro gespendet. Thomas Blau, Geschäftsführer des in Königswinter ansässigen Unternehmens, informierte sich bei der Übergabe des Spendenschecks gemeinsam mit Sozialdezernentin Heike Jüngling und der Geschäftsbereichsleiterin für Soziales und Generationen Yvonne Gozdzik, über Abläufe und die aktuelle Situation der Tafel. Die Tafel, die von der Arbeiterwohlfahrt betrieben wird, sieht sich unterdessen einem neuerlichen Andrang auf bereits hohem Niveau ausgesetzt.
„Wir haben uns angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten sehr bewusst dafür entschieden, vor unserer eigenen Haustüre etwas für die Menschen zu tun, die gerade dringend auf Hilfe angewiesen sind.“ Statt Weihnachtsgeschenken für Kunden könne das Unternehmen am eigenen Standort etwas Gutes tun, sagte Geschäftsführer Thomas Blau und ergänzte: „Bei der Tafel wird ehrenamtlich und professionell gearbeitet. Wir wissen, dass unsere Spende hier etwas bewirkt und jeder Euro ankommt.“ Blau zeigte sich ebenso wie Sozialdezernentin Heike Jüngling beeindruckt von der guten und reibungslosen Organisation vor Ort.
Heike Jüngling dankte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz in dieser herausfordernden Zeit. „Die Tafel ist ein wichtiger und fester Bestandteil unserer sozialen Infrastruktur“, sagte die Dezernentin, „die gerade mehr denn je gebraucht wird.“ Sie sei froh, dass der zwischenzeitliche Aufnahmestopp beendet werden konnte. „Wir spüren auch bei uns im Amt, dass wegen der steigenden Preise immer mehr Menschen auf Hilfen angewiesen sind. Die Tafel und die AWO als wichtige Partner vor Ort zu haben, ist ein großes Glück.“
Andrang nimmt weiter zu
Das merkt auch die Tafel der Arbeiterwohlfahrt in Königswinter. Schon im ersten Halbjahr sei die Zahl der Kundinnen und Kunden massiv gestiegen, berichtet Jonny Natelberg, Leiter der Tafel Königswinter. „Gerade in den letzten Wochen spüren wir weiter zunehmenden Andrang auf einem bereits sehr hohen Niveau.“ Derzeit kämen rund 220 Kundinnen und Kunden, die für über 400 Menschen Lebensmittel abholen. Das ist eine Verdopplung im Vergleich zum letzten Jahr. Nachdem im ersten Halbjahr vor allem Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine neu hinzugekommen seien, benötigten jetzt auch mehr Einheimische Lebensmittel, die sie sich von ihren Einkünften nicht mehr leisten können. „Die gestiegenen Energiepreise spüren die Menschen jetzt langsam im Geldbeutel.“
Umso dankbarer seien die Ehrenamtlichen für Spenden wie die der RPBL. „Gerade an Weihnachten können wir damit auch mal Dinge einpacken, die uns normalerweise nicht zur Verfügung stehen. Wenn die Menschen uns anstrahlen, ist das eine tolle Motivation für die anstrengende Arbeit.“
Auch die Tafeln blieben nicht von den steigenden Preisen verschont, berichtete Heinz-Willi Schäfer, Kreisvorsitzender der AWO, die vier Tafeln im Rhein-Sieg-Kreis betreibt. „Als Wohlfahrtsverband finanzieren wir die Tafeln, aber die steigenden Kosten für Heizung und Benzin schütteln wir auch nicht einfach aus dem Ärmel. Die großzügige Spende der RPBL käme „zur rechten Zeit am rechten Ort“.
Die vier Tafeln der AWO lebten gleich dreifach von Spenden: Lebensmittelspenden des Einzelhandels für die Ausgabe, Geldspenden für Mieten und Energie sowie Zeitspenden der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. „Nur weil alle drei in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, können wir den aktuellen Andrang überhaupt bewältigen.“