Willkommen einmal umgekehrt
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingsunterkunft Am Stadion in Siegburg sowie die Betreuer hatten am 9. September 2017 zum Tag der offenen Tür eingeladen und viele kamen trotz regnerischem Wetter. Zwischen 14 und 17 Uhr präsentierte sich die Flüchtlingsunterkunft „Am Stadion“ der interessierten Öffentlichkeit. Zu den Gästen gehörten auch die Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) und Sebastian Hartmann (SPD), Vertreter aus der Siegburger Kommunalpolitik sowie Vertreter der AWO-Ortsvereine aus Siegburg und Hennef.
Ein Regenschauer begleitete auch das Grußwort von Bürgermeister Franz Huhn. Der sprach von „Applaus von oben“ und erinnerte an die Herausforderungen für die Stadtverwaltung in der Flüchtlingsunterbringung seit 2015. Sein Dank galt dabei dem engagierten Einsatz vieler Verbände und Ehrenamtler in Siegburg. Von vornherein sei in Siegburg auf eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten gesehen worden. Dazu gehöre die neu errichtete Unterkunft „Am Stadion“ wo seit Ende 2016 die AWO Bonn/Rhein-Sieg und die Flüchtlingsinitiative Lohmar/Siegburg für die soziale Betreuung der Geflüchteten verantwortlich sind, ebenso für die Koordination der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.
Den vor Ort tätigen AWO-Mitarbeiter Stefan Stallbaum stellte AWO-Kreisgeschäftsführer Franz-Josef Windisch in seiner Begrüßungsansprache vor. Ihm stehen auf Seiten der Flüchtlingsinitiative besonders Christa Feld und Heiner Denker zur Seite. Sie betreuen mit weiteren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern inzwischen 59 geflüchtete Menschen aus 13 Nationen. Fragt man nach deren Wünsche für die Zukunft klingen diese oft einfach: die Familie wiedersehen, einen Beruf erlernen, die deutsche Sprache gut sprechen können, so planen sie die ersten Schritte in ein neues Leben. Fragt man Stefan Stallbaum nach Verbesserungsmöglichkeiten dann nennt dieser an erster Stelle eine noch intensivere Kommunikation zwischen Flüchtlingen und Siegburgern. Denn nur so können aus seiner Sicht Vorurteile abgebaut und ein guter Konsens in der Flüchtlingsfrage gefunden werden.
Gelegenheit zu Gesprächen gab es beim Tag der offenen Tür erfreulicherweise auch mit einigen Nachbarn. Auch die Aufenthaltsräume und die eine oder andere Wohnung konnten anschaut werden, um sich ein eigenes Bild zu machen. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Bewohnerinnen und Bewohner hatten einige landestypische Speisen zubereitet. Auch manche musikalische Einlage spiegelte die Herkunft der Geflüchteten.
Hintergrund: Seit Dezember 2016 stehen die Arbeiterwohlfahrt und die Flüchtlingsinitiative Lohmar-Siegburg Geflüchteten in der Unterkunft am Siegburger Stadion zur Seite. Damals wurde die Kooperationsvereinbarung zur Betreuung für die neu errichtete Unterkunft von Bürgermeister Franz Huhn und Vertretern des AWO Kreisverbands Bonn/Rhein-Sieg sowie der Flüchtlingsinitiative unterzeichnet. Und seither werden die Bewohnerinnen und Bewohnern umfassend unterstützt. Sie erhalten Informationen über Sprachkurse, Hilfen bei Fragen rund um Aufenthalt und Asyl, haben in den Betreuerinnen und Betreuern Ansprechpartner bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder werden bei besonderen sozialen Schwierigkeiten beraten und betreut.
In der Unterkunft „Am Stadion“ steht mit dem Dipl. Politologen Stefan Stallbaum ein kompetenter AWO-Mitarbeiter zur Verfügung, der bereits auf eine erfolgreiche Tätigkeit in der Flüchtlingshilfe zurückblicken kann. Seine Aufgabe ist auch die Gewinnung von Ehrenamtlichen zur Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Begleitung und Fortbildung.