Auch MdL Achim Tüttenberg gratulierte zum Jubiläum
Wohnungsmangel gefährdet das Sozialgefüge in den Kommunen. Von einem Mangel an bezahlbaren Wohnungen sind in erster Linie einkommensschwache Bevölkerungsgruppen betroffen. Im Wettbewerb um das knappe Gut Wohnraum haben sie nur geringe Chancen und werden oft in weniger attraktive Wohnviertel abgedrängt.
Ein schönes Beispiel, dass dies auch anders geht, sind die 54 öffentlich-geförderten Seniorenwohnungen der AWO Bonn/Rhein-Sieg, die 2012 in der Siegburger Schumannstrasse entstanden sind. Bei einer kleinen Feier feierten zahlreiche Mieterinnen und Mieter jetzt zusammen Jubiläum: „5 Jahre Seniorenwohnen der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg“.
Die für das Seniorenprojekt zuständige Mitarbeiterin des AWO-Kreisverbands Ute Stahl wies zu Beginn der Feier darauf hin, dass es bei ihrer täglichen Arbeit nicht nur um die Durchführung von regelmäßigen Sprechstunden in der Wohnanlage, die Beratung und Unterstützung bei Behördenangelegenheiten oder die Vermittlung von entgeltlichen sozialen Angebote interner und externer Anbieter geht sondern besonders um die Förderung und Organisation von Mietertreffen und von guten nachbarschaftlichen Kontakten. Dazu konnte sie aus den letzten Jahren einen ganzen Strauß von Aktivitäten aufzählen, von den regelmäßig stattfindenden Seniorencafés und Ausflügen bis hin zur Teilnahme vieler Senioren an einem Tanzkurs.
Der Landtagsabgeordnete Achim Tüttenberg beglückwünschte den Geschäftsführer der AWO Bonn/ Rhein-Sieg, Franz-Josef Windisch zu dem erfolgreichen Projekt und übermittelte an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jubiläumsveranstaltung die Grüße von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, auf eine spontane Einladung hin an der Feier teilzunehmen und ging in seiner Ansprache auch auf das neue Pflegestärkungsgesetz ein.
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Das Konzept der AWO
Politische Forderungen zu erheben und gezielt Hilfe zu leisten gehört zum Selbstverständnis der AWO. Für ältere Menschen ab 60 Jahren mit geringem Einkommen (und Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein) entstanden 2012 rund um die AWO-Kreisgeschäftsstelle in Siegburg 54 barrierefreie Wohnungen. Mit dem Konzept „Seniorenwohnen“ wurden von der AWO Möglichkeiten für altengerechten und zugleich bezahlbaren Wohnungsbau aufgezeigt, die im Kreisentwicklungskonzept 2020 für den Rhein-Sieg-Kreis zurecht als „Leuchtturmprojekt“ dargestellt wurden.
Doch dem AWO Kreisverband ging es nicht nur um die Schaffung attraktiver Seniorenwohnungen in einem stadtnahen Wohnumfeld. Dort wo professionelle Unterstützungsleistungen aufgrund begrenzter Einkommen nur subsidiär in Anspruch genommen werden können, stehen die Selbsthilfe und die Unterstützung im Rahmen ehrenamtlicher und nachbarschaftlicher Strukturen für das Zusammenleben im Vordergrund. Entsprechend wichtig sind Angebote für die gemeinschaftliche Kommunikation und das Entstehen stabiler Nachbarschaften.
Für die Bewohnerinnen und Bewohner stehen z.B. regelmäßige Seniorentreffen oder die Seniorenberatung zur Verfügung, ebenso die Möglichkeit, preisgünstiges warmes Mittagessen von der AWO-Tochter „RoBi GmbH“ zu beziehen oder die Leistungen benachbarter AWO Einrichtungen in Anspruch zu nehmen. Durch die Stärkung von Eigeninitiative und gegenseitiger Hilfe sowie die Einbeziehung von haupt- und ehrenamtlichem Engagement erhalten auch ältere Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit, bis ins hohe Alter hinein selbstbestimmt in ihrer eigenen Wohnung leben zu können.