Königswinterer Bürgermeister Lutz Wagner und die örtlichen Karnevalszünfte haben der Tafel einen Spendenscheck in Höhe von 2.000 Euro überreicht.
Einen Teil des Geldes hatte der Bürgermeister privat zu seinem 60sten Geburtstag gesammelt, der zweite Teil kam beim Rathaussturm der KG „Mir komme met“ Bockeroth/Düferoth e.V., KG Küzengarde Oberdollendorf 1950 e.V., KG „Spitz pass op“ Oberhau e.V. und KG Eisbach e.V. zusammen. Die Tafel Königswinter ist eine von insgesamt vier im Kreis, die von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betrieben werden.
„Dass der Bürgermeister und die Karnevalsvereine uns sogar im privaten Rahmen derart helfen, ist außergewöhnlich, und zeigt uns, wie ernst ihnen die Unterstützung der Tafeln ist“, bedankte sich AWO-Kreisvorsitzender Heinz-Willi Schäfer. Das Geld komme zum rechten Zeitpunkt, stünden doch vielen Kundinnen und Kunden der Tafeln angesichts der wieder steigenden Lebensmittelpreise „traurige Weihnachten“ bevor.
Manuela Klock-Rousselli, Leiterin der vier AWO-Tafeln im Rhein-Sieg-Kreis, ergänzt: „Der Andrang an all unseren Tafeln nimmt seit etwa 2016 stetig zu und bringt uns in jeglicher Hinsicht an die Grenzen des Leistbaren“. Seit Beginn des Ukrainekrieges habe der Bedarf noch einmal stark zugenommen. „Neben ukrainischen Frauen, von denen viele Alleinerziehend seien, bemerken wir einen verstärkten Andrang bei Seniorinnen.“ Gerade für Rentner*innen war das Geld immer schon knapp. Die Lebensmittelpreise seien in den letzten beiden Jahren aber so stark gestiegen, dass sie mit der schmalen Rente trotz aller Sparsamkeit nicht mehr hinkämen.
Für die Tafel Königswinter hat das erhebliche Konsequenzen. „Wir sind seit zwei Jahren am Rande unserer Kapazitäten – sowohl personell auch bei der Versorgung mit Lebensmitteln“, schildert Jonny Natelberg, Leiter der Tafel Königswinter. 430 Menschen aus 200 Familien erhielten derzeit jede Woche Lebensmittel von der Tafel. „Erschreckend finde ich, dass etwa die Hälfte der bedürftigen Kinder und Jugendliche unter 18 ist“.
„Die AWO Tafel ist ein Beispiel für das gelebte Engagement und die Solidarität in unserer Stadt“, resümierte Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner auch im Namen der Karnevalsvereine. „Durch die Arbeit der 40 Ehrenamtlichen wird vielen Menschen geholfen, die in schwierigen Zeiten Unterstützung benötigen. Ich danke allen, die sich hier einbringen und denjenigen, die durch ihre Spenden dazu beitragen, diese wertvolle Arbeit zu ermöglichen. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir in unserer Stadt füreinander da sind.“