Die AWO Bonn/ Rhein-Sieg im Bereich der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit
Der AWO Kreisverband Bonn/ Rhein-Sieg e.V. unterstützt und begleitet die Freiwilligenarbeit im Bereich der Flüchtlingshilfe. Geflüchtete sollen möglichst schnell in die Lage versetzt werden, sich in der Sprache, Kultur und im Alltag der Aufnahmegesellschaft zurechtzufinden, aber auch eigene Projekte realisieren zu können. Niedrigschwellige Angebote können dazu in Absprache mit Trägern und Einrichtungen in der Flüchtlingsarbeit angeboten und den Bedürfnissen der Geflüchteten angepasst werden. Diese Angebote zeichnen sich durch Regelmäßigkeit und Verbindlichkeit aus. Ebenso wichtig ist die Qualifizierung und Begleitung der freiwillig Engagierten. Als hauptamtliche Projektkoordinatorin steht dafür beim AWO-Kreisverband Bonn/ Rhein-Sieg Madeleine Rodriguez Startz zur Verfügung.
Laut den jüngsten Zahlen des Kommunalen Integrationszentrums leben zur Zeit mehr als 9.000 zugewanderte Menschen im Rhein-Sieg Kreis. Und mehr als 4.000 Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet bieten ihre Solidarität offen an. Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.V. unterstützt die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit und bietet in den nächsten Wochen wieder konkrete Unterstützung und Fortbildungsveranstaltungen für Ehrenamtliche an, die sich mit viel Energie und großem Ideenreichtum in unserer Region engagieren.
Den Beginn macht eine Fortbildungsreihe in Kooperation mit dem Institut zur Interkulturellen Öffnung (IzIkÖ) des AWO Bezirksverbands Mittelrhein, das am 8. September um 18 Uhr in Siegburg (Schumannstr. 9) beginnt. Themen sind unter anderem „Grenzen und Möglichkeiten ehrenamtlicher Tätigkeit in der Flüchtlingsarbeit“, aber auch der „Umgang mit Traumatisierungen geflüchteter Menschen“ oder „Einblicke in asyl- und aufenthaltsrechtliche Fragen“. Dafür konnten renommierte Referentinnen und Referenten gewonnen werden wie Lina Hüffelmann und Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat.
Am 19. September beginnt ein weiteres Fortbildungsangebot unter dem Thema „Praxisberatung und Supervision für Engagierte in der Flüchtlingsarbeit“ bei dem die Nachfrage so groß war, dass bereits ein weiteres Projekt in Planung ist. Die Praxisberatung richtet sich an Helferinnen und Helfer, die einen Ort suchen, um ihre Hilfe reflektieren und auftretenden Schwierigkeiten besprechen zu können. Wichtige Themenfelder sind die Interkulturelle Kommunikation, die Frage von Nähe und Distanz in der täglichen Arbeit oder konkrete Hilfen und Unterstützung bei der Integration. Durch Jour Fixe, Gruppen- und Einzelgespräche sowie Supervision wird das freiwillige Engagement in der Flüchtlingsarbeit begleitet. Das nächste Einführungsseminar für Interessierte findet dazu am Donnerstag, den 15. September, 18 Uhr bei der AWO Bonn/Rhein-Sieg in Siegburg, Schumannstraße 9 statt.
Weitere Veranstaltungen werden zur Vorbereitung von Geflüchteten auf den Anhörungstermin beim BAMF geplant, nachdem solche Veranstaltungen schon mit großem Erfolg in Niederkassel, Siegburg, Ruppichteroth und Troisdorf-Oberlar stattgefunden haben und als nächstes auch in Bornheim angeboten werden.
Alle Angebote und Qualifizierungsmaßnahmen richten sich nicht nur an die freiwillig Engagierten in den AWO-Ortsvereinen in Bonn und im Kreis sondern generell an Freiwillige, Einrichtungen, Unternehmen, Gruppen und Initiativen. Kooperationspartner der AWO Bonn/ Rhein-Sieg sind dabei die Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg/ Bonn, das Institut zur Inter-kulturellen Öffnung (IzIkÖ) der AWO im Bezirksverband Mittelrhein, verschiedene weitere Träger, Vereine und Unternehmen vor Ort und nicht zuletzt der AWO-Bundesverband.
Ansprechpartner für Rückfragen:
- Franz-Josef Windisch, AWO-Kreisgeschäftsführer, 02241-9692426
- Madeleine Rodriguez Startz, Koordinatorin für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit, 02241-86685727
- Harald Schliekert, Pressesprecher, 02241-1453945
Die Aktivitäten in den nächsten Wochen im Überblick:
- Die Schulungs- und Vortragsreihe des AWO Kreisverbands beginnt am 08.09.2016, 18 - 20 Uhr mit der Veranstaltung „Grenzen und Möglichkeiten ehrenamtlicher Tätigkeit in der Flüchtlingsarbeit“
Referentinnen: Domenica Licciardi - Interkulturelle Trainerin, Supervisorin (DGSv) und Mediatorin (BMWA), Susanne Schmidt - Institut zur Interkulturellen Öffnung (IzIkÖ), AWO Mittelrhein.
Es folgen Veranstaltungen
am 22.09.2016, 18 - 20 Uhr: „Umgang mit Traumatisierungen geflüchteter Menschen“
Referentin: Lina Hüffelmann - Kölner Flüchtlingsrat e.V., am 29.09.2016, 18 - 20 Uhr: „Einblicke in asyl- und aufenthaltsrechtliche Fragen (Asylpaket II und seine Folgen)“
Referent: Claus-Ulrich Prölß - Geschäftsführer Kölner Flüchtlingsrat e.V. und am 06.10.2016, 18 - 20 Uhr: „Die Lage der Roma in den sogenannten „sicheren“ Herkunftsstaaten im Westbalkan“
Referentin: Hasiba Dzemajlji, Flüchtlingsberaterin und Roma- Aktivistin. - Veranstaltungen zur Vorbereitung auf den Anhörungstermin beim BAMF:
Jeder Asylbewerber, der in Deutschland als „Flüchtling“ anerkannt werden möchte, muss vor sog. „Entscheidern“ darlegen, warum er aus seiner Heimat geflohen ist. Allein diese Anhörung entscheidet darüber, ob der Bewerber in Deutschland bleiben kann oder nicht. Viele Asylbewerber gehen ungenügend vorbereitet in diesen Termin.
Die Informationsveranstaltungen sollen den Ablauf des Interviews erklären und eine Hilfestellung leisten. Wichtig ist, dass die Geflüchtete informiert zu dem Termin gehen und wissen was sie erwartet. Eingeladen zu den Veranstaltungen werden Geflüchtete sowie Helfer und ehrenamtlich Engagierte. Die Veranstaltungen finden auf Deutsch statt und werden in verschiedene Sprachen übersetzt.
Bisher stattgefunden haben solche Veranstaltungen in: Niederkassel (70 Geflüchtete/ 10 Ehrenamtler), Siegburg (40/10), Ruppichteroth (25/8) und Troisdorf Oberlar (15/2), geplant wird eine weitere Veranstaltung in Bornheim. Durch Artikel im GA und in der Rhein-Sieg-Rundschau sind inzwischen viele auf die Veranstaltungen aufmerksam geworden und es gibt zahlreiche weitere Anfragen.
- Praxisberatung/ Supervision für Engagierte in der Flüchtlingsarbeit sowie Patinnen und Paten:
Diese Veranstaltungsreihe ist auf fünf Abende angelegt und beginnt am 19. September. Behandelt werden wichtige Fragestellung für ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer wie zum Beispiel- Was möchte ich bewirken?
- Woran merke ich, dass ich an meine Grenzen komme?
- Welche Auswirkungen hat mein Engagement auf meine Familie?
- Was beschäftigt mich so, dass ich dauernd daran denken muss?
- Weitere Projekte sind in Planung:
- Unter dem Titel Interkulturelle Kommunikation - Vielfalt leben und gestalten geht es bei einer weiteren Veranstaltungsreihe um die Kommunikation mit anderen Kulturen sowohl für Geflüchtete als auch für ehrenamtlich Engagierte mit den Themen:
- Kultur und Zivilisation
- Deutschland im Allgemeinen
- die Rolle von Deutschland in Europa
- Themen des täglichen Lebens (Reisen, Telefon, Shopping ...).
- Geplant wird weiterhin ein Webinar zur „Interkulturellen Kommunikation“
- sowie eine Veranstaltung zum Familiennachzug mit den MdBs aus dem Rhein-Sieg-Kreis für Dezember 2016 im Stadtmuseum Siegburg (gemeinsame Veranstaltung von AWO, SKM, Diakonie und Caritas sowie Flüchtlingsinitiative Lohmar/ Siegburg).
- Unter dem Titel Interkulturelle Kommunikation - Vielfalt leben und gestalten geht es bei einer weiteren Veranstaltungsreihe um die Kommunikation mit anderen Kulturen sowohl für Geflüchtete als auch für ehrenamtlich Engagierte mit den Themen: