AWO Bonn/Rhein-Sieg begrüßt Vorstoß der Familienministerin
Die neue Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat eine Debatte um die Bezahlung von Kita-Erzieherinnen und Erziehern angestoßen. Dazu erklärt Petra Swetik, Betriebsleiterin Frühkindliche Elementarpädagogik beim AWO-Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.V.:
„Der AWO-Kreisverband begrüßt den Vorstoß von Frau Dr. Giffey für eine bessere Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern und hofft, dass hiervon mehr als nur eine Signalwirkung ausgeht. Diesen Beruf besser zu bezahlen ist mehr als überfällig. Im Bereich der frühen Bildung, Erziehung und Betreuung klaffen gesetzlicher Auftrag, gesellschaftlicher Anspruch und aktuelle Rahmenbedingungen weit auseinander. Die Anforderungen an den Beruf sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Qualifizierte und motivierte pädagogische Kita-Mitarbeiter*innen werden dringend gebraucht. Die Fachkraft vor Ort ist die entscheidende Stellschraube für eine gute Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit und sie hat einen berechtigten Anspruch darauf, entsprechend angesehen und gut bezahlt zu werden.
Der Vorstoß der Ministerin betrifft somit gleich zwei zentrale Herausforderungen in Sachen Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zur Einschulung: Die Vergütung und den Fachkräftemangel. Vielerorts können bereits heute neue Gruppen nicht eröffnet und Einrichtungen nicht ausgebaut werden, weil es an qualifiziertem Personal fehlt. Der Bund muss in die Pflicht genommen werden und mehr Gelder für diese gesellschaftlich so wichtige Aufgabe bereitstellen. Es geht um die Zukunfts- und Bildungschancen der Kinder und damit um die Zukunft unseres Landes. Kommunen, Länder, Kitaträger und Eltern dürfen nicht alleine gelassen werden.
Als Trägerin von 17 Kitas in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis kennen wir das Problem des Fachkräftemangels. Umso erfreulicher ist es, dass die neue Bundesfamilienministern unmittelbar nach Amtsantritt die Bezahlung der Fachkräfte und die Qualität der Arbeit in den Kindertageseinrichtungen in den Fokus stellt. Gerade in ihrem Eintreten für bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen ist dieser Vorstoß ein wichtiges Signal über die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages hinaus. Die AWO engagiert sich schon lange für ein Bundesqualitätsgesetz, das eine gute Betreuung von Kindern in der Kita sicherstellt.“