Eine Wohnungsbau-Offensive, die allen zugute kommt, fordert das im Sommer gegründete Bündnis Wohnen ...
... für den Rhein-Sieg-Kreis, ein Zusammenschluss von DGB, Mieterbund und den Trägern der freien Wohlfahrtspflege - AWO, Caritas, Diakonie, DRK und Paritätischer Wohlfahrtsverband -, das sich für mehr Wohnungen besonders für Menschen mit geringen Einkommen einsetzt.
Erst im September 2015 hat das Pestel-Institut die Wohnungsmarktsituation im Rhein-Sieg-Kreis in einem Gutachten untersucht.
Es werden im Rhein-Sieg Kreis 2820 zusätzliche Wohnungen für Flüchtlinge gebraucht. Der Bedarf an Wohnungen im Kreis steigt damit auf 4790 Wohnungen, das sind 2,4 mal so viele Wohnungen wie bisher jährlich gebaut wurden.
Die Voraussetzung für den Bau dieser fehlenden Wohnungen ist nach der Ansicht des Bündnisses so gut wie nie:
- Das Förderpaket des Landes ist dick gepackt:
Darlehen mit geringer Zinsbelastung und Tilgungsverzichte - Der Bund sattelt noch eins drauf:
In den Jahren von 2016 bis 2019 werden die Kompensationsmittel deutschlandweit um 500 Mio. erhöht.
Der Neubau von Mietwohnungen und die Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge war noch nie so günstig.
Aber auch eine zusätzliche Unterstützung durch die Kommunen im Kreis ist aus Sicht des Bündnisses unerlässlich und die optimierten Förderbedingungen des Landes müssen jetzt in den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet konsequent umgesetzt werden.
Die Forderungen des Bündnisses sind:
- Durch kommunale Zuschüsse muss die Flüchtlingsunterbringung in Mietwohnungen zusätzlich unterstützt werden. Dies ist aus Sicht des Bündnisses erheblich günstiger, als zum Beispiel teure Flüchtlingsunterkünfte oder Hotel-unterbringungen auf Dauer zu finanzieren.
- Ebenso wichtig ist die Einführung einer verbindlichen Quote für öffentlich geförderte Wohnungen in neu gebauten Wohnanlagen. Gebraucht wird ein gleichmäßiges und ausgewogenes Angebot an preiswerten Wohnungen und kein Auseinandertriften von „reichen“ und „armen“ Orts- und Stadtteilen.
- Auch zusätzliche Wohnflächen müssen geplant werden, die besonders einen kostengünstigen, seriellen Wohnungsbau ermöglichen.
- Die Planungsverfahren müssen verkürzt und Planungs- und Wohnungsämter personell so aufgestellt werden, dass sie die neuen Herausforderungen des Wohnungsmarkts bewältigen können.
- Und nicht zuletzt:
Baugrundstücke müssen von den Kommunen vergünstigt abgegeben werden, wenn es gelingen soll, die benötigte Anzahl von öffentlich geförderten Wohnungen zu errichten.