Gut besuchte Informations-Veranstaltung zur Anhörung beim BAMF
Am Mittwoch, den 20. Juli fand ein Informationsabend für Geflüchtete zur Vorbereitung auf den Anhörungstermin beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Niederkassel-Rheidt, im Gemeindesaal der evangelischen Maria-Magdalena-Kirche, statt. Die Anhörung beim BAMF ist Dreh- und Angelpunkt des Asylverfahrens und wichtigste Grundlage für die Entscheidung, ob ein Bewerber in Deutschland bleiben darf oder nicht. Der Referent Silvio Jander, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Bornheimer Flüchtlingshilfe“, zeigte den Teilnehmenden auf, was sie bei der Anhörung beachten müssen, um ihren individuellen Fall so deutlich wie möglich zu präsentieren und wo eventuell Fallstricke liegen. Des Weiteren hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Der Informationsabend hat den Ablauf des Interviews erklärt und eine Hilfestellung zur konkreten Vorbereitung geleistet. Einige der Anwesenden brachten ihre Verzweiflung darüber zum Ausdruck, dass die Verfahren nicht weitergehen.
Äußerst aktuell war die Veranstaltung, weil gerade das neue Ankunftszentrum des BAMF in der Ermekeilkaserne in Bonn seinen Betrieb aufgenommen hatte. Verfahren sollen dort in der Regel innerhalb von 48 Stunden von der Erstregistrierung bis zum Bescheid abgeschlossen werden können. Am Tag der Infoveranstaltung waren in Siegburg Geflüchtete benachrichtigt worden, dass sie zwei Tage später zur Anhörung geladen waren.
Die Informationsveranstaltung war sehr gut besucht: es kamen circa 70 Geflüchtete, überwiegend aus Syrien und Irak, da aus Zeitgründen diesmal nur Deutsch - Arabisch gedolmetscht werden konnte. Außerdem nahmen ehrenamtliche Flüchtlingshelfer aus Niederkassel teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Koordinatorin für die Flüchtlingsarbeit beim AWO Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.V., Madeleine Rodriguez Startz, und von der Christlich-Muslimischen Flüchtlingshilfe Niederkassel. Herr Jander ist beratendes Mitglied im Sozialausschuss des Bornheimer Stadtrats und befasst sich seit vielen Jahren ehrenamtlich mit Fragen des Asyl- und Migrationsrechts. Helda und Ledia Kakos dolmetschten den Vortrag sowie die Fragen und Antworten professionell und einfühlsam.