Eine kraftvolle Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung erlebte die Stadt Siegburg am letzten Donnerstag.
Das neu gegründete Bündnis „Bunter Rhein-Sieg-Kreis“ hatte zu einer Kundgebung für Menschlichkeit, Vielfalt und Solidarität auf dem Siegburger Marktplatz - als Gegenkundgebung zu einer Demonstration der AfD eingeladen – und fand breite Unterstützung. Eine der ersten Organisationen, die den Aufruf des Bündnisses unterstützte und ihre Mitglieder und Beschäftigten aufrief, sich eine Kundgebung zu beteiligen, war die Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der AWO folgten dem Aufruf und demonstrierten, so wie sie das seit Jahren auch im Rahmen des internationalen Tages gegen Rassismus tun.
Die AWO Bonn Rhein-Sieg unterstützt auch die "Siegburger Erklärung", die formuliert, was Menschlichkeit und Achtung der Menschenwürde im Verhältnis zu den Flüchtlingen hier vor Ort ausmacht.
Siegburger Erklärung
Unsere Menschlichkeit ist herausgefordert!
Weltweit sind Menschen auf der Flucht vor Hunger, Gewalt und Verfolgung. In ihrer Heimat und auf dem Weg hierher sind sie lebensbedrohenden Gefahren ausgesetzt. Auch hier in Siegburg haben sie einen sicheren Platz gefunden. Viele Bürgerinnen und Bürger helfen bei der Integration, z.B. bei der Wohnungssuche, beim Deutschlernen, beim Erklären des täglichen Lebens oder der Bewältigung von traumatischen Erlebnissen. In solchen Zeiten zeigt sich die Solidarität, die getragen wird von Mitgefühl und der Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger.
Die Gestaltung und die Grundlagen unseres Zusammenlebens beruhen auf dem Grundgesetz und den universellen Menschenrechen!
Von allen hier lebenden Menschen erwarten wir Respekt im Umgang miteinander. Die Achtung der Menschenwürde, die Achtung des Grundgesetzes, sowie der sozialen, freiheitlichen und demokratischen Grundordnung und die Gleichberechtigung von Frau und Mann sind die Fundamente unseres friedlichen Zusammenlebens und müssen von allen geachtet und gelebt werden.
Wir lehnen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ab und setzen uns für eine gelebte Willkommenskultur ein!
Die politischen Vertreterinnen und Vertreter dieser Stadt, die Bürgerinnen und Bürger, die Kirchen, die Wohlfahrtsverbände, die Unternehmen, die Gewerkschaften, die Migrantenselbstorganisationen und die Flüchtlingsinitiative stehen an der Seite der Flüchtlinge. Wir sehen das Zusammenleben von unterschiedlicher Herkunft, Weltanschauung und Religion als Bereicherung für unsere Stadt an.