Die Kooperation der AWO Bonn/Rhein-Sieg und des Kölner Flüchtlingsrates trägt Früchte: Klientinnen und Klienten, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren in hohem Maße.
Mit der Aufnahme des Kölner Flüchtlingsrates in das Beratungs- und Bildungszentrum der Arbeiterwohlfahrt am Theaterplatz in Bad Godesberg werden wichtige Dienste und Einrichtungen für Migrantinnen und Migranten gebündelt. Vielfältige Leistungen „unter einem Dach" schaffen wertvolle Synergien, was es in dieser Form bislang in der Region nicht gibt.
In einem Pressegespräch stellten der Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Bonn/ Rhein-Sieg, Franz-Josef Windisch und der Geschäftsführer des Kölner Flüchtlingsrates, Claus-Ulrich Prölß, zusammen mit den Mitarbeiterinnen der Einzeldienste das neue Angebot im AWO Beratungs- und Bildungszentrum vor. Hier arbeiten Dienste und Einrichtungen zusammen, die sich gegenseitig in ihrer Arbeit unterstützen und ergänzen.
Der Fachdienst für Migration und Integration der AWO fördert durch Beratung zu unterschiedlichen Themen und ein vielfältiges Kurs- und Gruppenangebot die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. Während sich der Jugendmigrationsdienst (JMD) mit seiner Fachberaterin Agnes Szmigiel um die vielfältigen Anliegen von Jugendliche bis zum 27. Lebensjahr kümmert, ist die von der Fachberaterin Ina Staben angebotene Migrationsberatung (MBE) für erwachsene Zuwandererinnen und Zuwanderer tätig. Abgerundet wird der Fachdienst durch die Angebote der Integrationsagentur (IA) und seiner Fachberaterin Angelika Weiß.
Die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsprobleme, Partner- und Familienfragen der AWO unter der Leitung von Astrid Wieschemann besteht seit 1979 und ist für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis zuständig. Sie erfährt in den letzten Jahren einen zunehmenden Beratungsbedarf besonders bei Frauen mit Migrationshintergrund.
Die Allgemeine Sozialberatung arbeitet - über die reine Sozialberatung hinaus - als vermittelnde Instanz zwischen ratsuchenden Klienten und spezialisierten Ämtern und Behörden und vergrößert Kommunikationswege und -ebenen.
Das Angebot des Sozialpsychatrisches Kompetenzzentrum Migration Südliches Rheinland (SPKoM) mit seiner Fachberaterin Ligita Werth richtet sich vor allem an die Sozialpsychiatrischen Zentren in der Region und andere gemeindepsychiatrische Einrichtungen. Die Aufgaben des SPKoM sind insbesondere die Bündelung kultursensibler Erfahrungen in der psychiatrischen Arbeit und die entsprechende Beratung der Fachleute vor Ort.
Dieses Angebot wird nun erweitert durch die Außenstelle des Kölner Flüchtlingsrats, die von Lina Hüffelmann geleitet wird. Hier werden Informationen und Hilfen zum Asylverfahren, Familiennachzug, Arbeitslosengeld I und II, zu Fragen rund um die Sozialhilfe, das Asylbewerberleistungsgesetz, den Zugang zum Arbeitsmarkt, Wohnung, Ausbildung und Beruf oder zu Deutsch- und Alphabetisierungskursen angeboten, weiterhin erfolgt mit dem Projekt "Chance - Bleiberecht am Rhein" auch eine Vermittlung in Deutschkurse und in Maßnahmen zur Qualifizierung und Weiterbildung.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass von der Zusammenarbeit sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Klientinnen und Klienten in hohem Maße profitierten. Kurze Wege, eine vertraute Umgebung und gemeinschaftliche Angebote und Beratungen, die sich ergänzen, vereinfachen die Integrations- und Migrationsarbeit zum Nutzen der Ratsuchenden.
Für Claus-Ulrich Prölß ist die Kooperation „eine wunderbare Ergänzung der verschiedenen Arbeitsbereiche“. Bereits bestehende Netzwerke könnten so weiter wachsen. Franz-Josef Windisch stellte für die AWO klar, wie wichtig es ist, die häufig traumatisierten Flüchtlinge nicht nur willkommen zu heißen, sondern sie auch wirkungsvoll im täglichen Leben zu unterstützen.