AWO fordert Maßnahmen für bezahlbaren Wohnraum
Am Freitag fand im Bundeskanzleramt der sogenannte „Wohngipfel“ statt. Dazu erklärte Franz-Josef Windisch, Geschäftsführer der AWO Bonn/Rhein-Sieg: „Wohnen ist ein Grundbedürfnis, doch in einer Wohnung zu leben, die den eigenen Bedürfnissen entspricht und zugleich bezahlbar ist, lässt sich für immer mehr Bürgerinnen und Bürger in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis kaum noch verwirklichen. Die AWO fordert daher bundesweit vor allem drei Maßnahmen gegen die Wohnungsnot: ein höheres Wohngeld, eine wirksamere Mietpreisbremse und einen verstärkten sozialen Wohnungsbau.“
Grundsätzlich kann das Thema Wohnen aus Sicht der AWO nicht betrachtet werden, ohne auch die angrenzenden Aspekte der Daseinsvorsorge zu berücksichtigen. „Die AWO fordert deshalb Energie- und Wasserpreise sozial auszugestalten, da diese unmittelbar an bezahlbares Wohnen anknüpfen. Außerdem müssen auch soziale Leistungen, wie das Wohngeld und die Kosten der Unterkunft und Heizung regelmäßig an die Lebensrealität der Menschen angepasst werden“, betont der Kreisgeschäftsführer.
In ihrem aktuellen Positionspapier „Wohnen.Menschen.Recht - Wohnraum ist Lebensgrundlage und keine Ware“ spricht sich die AWO auch für eine Überarbeitung der gesetzlichen Grundlagen für Mietspiegel aus. Aus Sicht der AWO muss die Geltungsdauer von Mietspiegeln von derzeit zwei Jahren verlängert werden, damit in diesem kurzen Betrachtungszeitraum Neuvermietungsmieten nicht mehr so stark zu Ungunsten der Mieterinnen und Mieter hineinwirken. Zudem fordert die AWO die öffentlichen Investitionen des Bundes zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus zu stärken,den Rückgang des Angebots an Sozialwohnungen zu stoppen und die Bodenspekulation einzudämmen. Derzeit schlagen sich Spekulationsgewinne in Bau- und Mietpreisen nieder, was zu großen sozialen Problemen führt und die Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärft.
Franz-Josef Windisch abschließend: "In Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis ziehen wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Mieterbund und dem DGB in den 'Bündnissen für Wohnen' an einem Strang - besonders für die Menschen, die unter der Mietpreisentwicklung und dem Wohnraummangel am meisten leiden. In Vorbereitung ist unter anderem ein wohnungspolitisches Forderungspapier für den Rhein-Sieg-Kreis, das wir derzeit gemeinsam als Ergebnis unseres großen Fachtags Wohnen im Juni erarbeiten."