Die Online-Petition in NRW startete am 14. Januar 2019
Mitten in der Wohnkrise planen CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen, wichtige Regelungen zum Schutz von Mieterinnen und Mieter zu streichen. Das neu gegründete NRW Bündnis: „Wir wollen wohnen!“ – ein Zusammenschluss aus dem Deutschen Mieterbund, dem Deutschen Gewerkschaftsbund sowie Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, dem auch die AWO angehört, fordert die Landesregierung und die Fraktionen von CDU und FDP auf:
- Erhalten und verbessern Sie die rechtlichen Regelungen, die dem Schutz der Mieterinnen und Mieter dienen! Keinesfalls dürfen sie ersatzlos abgeschafft werden!
Warum ist das wichtig?
Schon jetzt kämpfen Menschen in NRW mit stark steigenden Mieten. Machen CDU und FDP ihre Pläne wahr, nehmen sie ihnen auch noch den Schutz vor
– überzogenen Mieten bei der Wiedervermietung
– überzogenen Mieterhöhungen im laufenden Mietvertrag
– Verlust von Mietwohnungen durch die Umwandlung in Eigentumswohnungen
– Eigenbedarfskündigung nach Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen
– Zweckentfremdung von Wohnraum durch gezielten Leerstand, gewerbliche Nutzung oder AirBnB-Vermietung.
Weiterhin fordert das Bündnis die Kommunen auf, sich an der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu beteiligen. Städtische Grundstücke sollen nicht länger zu Höchstpreisen angeboten werden, denn auch hohe Grundstückspreise wirken sich auf die Mieten aus. Zur Schaffung von mehr öffentlich-gefördertem Wohnraum können insbesondere die kommunalen Wohnungsunternehmen beitragen.
Wohnungen werden immer weniger bezahlbar
Die Wohnungen in vielen Städten und mittlerweile auch im Umland vieler Städte werden selbst für normalverdienende Mieter immer weniger bezahlbar. Immer mehr Haushalten überschreiten die kritische Grenze von 30 % des Haushalteinkommens für die Wohnkosten. Oft ist es mehr als die Hälfte. Armut in einem reichen Land ist die Folge. Insbesondere Menschen in unteren und mittleren Einkommensgruppen haben Schwierigkeiten eine Wohnung zu finden. „Es fehlt an bezahlbaren Wohnungen; insbesondere an barrierefreiem Wohnraum und an Wohnungen für Studenten, Auszubildende, alleinstehende Hilfeempfänger und Familien“, macht Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Deutschen Mieterbunds NRW und Sprecher des Bündnisses deutlich. Dies führe nicht zuletzt zu einer steigenden Zahl an Wohnungslosen. Eine Besserung ist nicht in Sicht: Laut Wohnungsmarktbericht der NRW.BANK braucht NRW bis 2020 rund 400.000 neue und vor allem bezahlbare Wohnungen. Im Jahr 2018 wurden nach derzeitiger Schätzung gerade einmal rund 45.000 gebaut!
Zentrale Veranstaltungen und Aktionen vor Ort
Das Bündnis plant neben zentralen politischen Veranstaltungen auch Aktionen vor Ort, um die breite Bevölkerung zu informieren. In einzelnen Städten werden Veranstaltungen stattfinden, um so auch auf kommunalpolitischer Ebene für den zusätzlichen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu sensibilisieren. Eine solche Veranstaltung wird auch in der zweiten Aprilhälfte in Bonn geplant.
… zur Online Petition: weact.campact.de/petitions/wir-wollen-wohnen